20
Dezember
2013

Schweizer in der NHL

Kurzzusammenfassung von unseren Söldnern überm Teich.


Zehn Schweizer haben diese Saison schon NHL-Spiele bestritten. Jetzt nimmt BLICK die Stars unter die Lupe.

1.) Nino Niederreiter (21), Minnesota
Was für ein Unterschied! Letzte Saison versauerte der Churer im Farmteam der Islanders bei Bridgeport. Doch dann holte ihn nach der starken WM Minnesota. Bei der Wild kommt «El Niño» zum Zug – und feierte am Dienstag gegen Vancouver (3:2 n.P.) sein 100. NHL-Spiel. In Colorado buchte er am Samstag bereits seinen sechsten Saisontreffer – für die Islanders waren es in 64 NHL-Spielen nur zwei gewesen. Dazu skorte der Erstrundendraft von 2010 zehn Assists. Zudem schiesst und checkt er. Und seine Plus/Minus-Bilanz von +6 dokumentiert, dass er gereift ist. Nino ist der Vorreiter der Schweizer in der NHL – und er dürfte nur noch besser werden.

2.) Jonas Hiller (31), Anaheim
Seine Leistungen überzeugen genauso wie seine Statistiken – ein Fragezeichen steht höchstens hinter Hillers Vertragssituation: Ende Saison läuft sein Vertrag aus. Und Anaheims Goalie-Pipeline ist gut gefüllt: Viktor Fasth, Fredrik Andersen und der junge Amerikaner John Gibson drängen nach. Gut möglich, dass Hiller deshalb vor Saisonende für einigen Gegenwert die Seiten wechselt.

3.) Raphael Diaz (27), Montréal
Auf seinen ersten Saisontreffer wartet der smarte Verteidiger noch. Dafür hat er bereits zehn Assists auf dem Konto, gefällt mit seinem starken Puck-Management und wird immer mehr in Unterzahl eingesetzt. Der Vertrag des Zugers läuft im nächsten Sommer aus. Dann dürfte er seinen Lohn von derzeit 1,25 Millionen Dollar pro Jahr ver­dreifachen können. Wenn nicht bei den Mont­réal Canadiens, die Star-Verteidiger P.K. Subban vergolden werden, dann bei einem anderen Team.

4.) Roman Josi (23), Nashville
Mehr Eiszeit als der Berner erhält kein anderer Schweizer Feldspieler: Im Schnitt steht der Verteidiger 24:43 Minuten auf dem Gletscher – das ist Rang 21 der gesamten Liga. Die Gesamtbilanz wird durch die Minus-12-Bilanz etwas getrübt – aber auch Teamkollege Shea Weber, der zu den drei besten Verteidigern der Liga zählt, steht mit minus 9 nicht viel besser da. Ein Grund ist das Fehlen von Top-Goalie Pekka Rinne (Hüftverletzung).

5.) Mark Streit (36), Philadelphia
Der Ex-Islanders-Captain erhält bei Philadelphia etwas weniger Eiszeit (20 statt 23 Minuten pro Spiel), schoss zuletzt aber seine ersten drei Treffer im Trikot der Flyers. In New York war der Berner der einzige brauchbare Powerplay-Verteidiger. In Philadelphia hat er mit dem Finnen Kimmo Timmonen Konkurrenz. Doch nicht nur finanziell – Streit unterschrieb einen 4-Jahres-Vertrag, der ihm 21 Mio. Dollar einbringt – hat sich der Wechsel gelohnt. Sondern auch sportlich: Philadelphia ist voll im Rennen um die Playoff-Plätze, während die Islanders schon abgeschlagen sind.

6.) Damien Brunner (27), New Jersey
Das Beste zuerst: Mit acht Toren ist Brunner der erfolgreichste Schweizer Torschütze. Das Fehlen von konstruktiven Mitspielern macht Brunner allerdings zu schaffen – so einfach wie in Detroit kommt der Ex-NLA-Topskorer bei New Jersey nicht mehr zu Tormöglichkeiten. Auch sein Wunsch nach mehr Verantwortung und einer prägenden Rolle hat sich bisher nicht erfüllt: Acht Devils-Stürmer erhalten mehr Eiszeit als der ehemalige Zuger Superstar.

7.) Reto Berra (26), Calgary
Die Saison begann der Ex-Biel-Goalie in der AHL bei Abbotsford, um sich an die Verhältnisse zu gewöhnen. Inzwischen hat ihm Ex-ZSC-Coach Bob Hartley 14-mal eine Chance in der NHL gegeben. Weil Berra noch nicht konstant überzeugen kann, setzt man auch auf den Finnen Karri Rämö. Beim 0:2 gegen Boston feierte Berra aber seine Rückkehr. Zudem hat er – nicht nur mit seiner spektakulären Fussabwehr, die auf allen TV-Stationen rauf und runter lief – seine Talentprobe abgelegt.

8.) Luca Sbisa (23), Anaheim
Es ist bisher noch nicht die Saison des Schweizers. Dabei ist der Verteidiger allerdings schuldlos. Denn Sbisa ist schon zum zweiten Mal verletzt. Erst verpasste er den Saisonstart mit einer Knöchelverletzung. Und jetzt setzt ihn die Hand sechs bis acht Wochen ausser Gefecht. Dazwischen spielte der Zuger 9-mal. Allerdings ausgerechnet, als die Ducks eine Mini-Krise einzogen. Dabei verbuchte er einen Assist und eine Minus-5-Bilanz.

9.) Yannick Weber (25), Vancouver
Nach dem Wechsel von Montréal zu Vancouver wurde Weber bald in die AHL abgeschoben. NHL-Karriere vorbei? Weber liess sich nicht beeindrucken und erhielt zuletzt wieder eine Chance in der besten Liga der Welt – und buchte gleich mal ein Tor und zwei Assists. Trotzdem ist seine Zukunft ungewiss: Sollte er in nächster Zeit wieder in der Anonymität der AHL versenkt werden, wird er seine Zelte in Nordamerika wohl abbrechen und in die Schweiz zurückkehren.

10.) Sven Bärtschi (21), Calgary
Vom neuen Präsidenten Brian Burke gabs schon vor der Saison eine Abreibung. Und kurz nachdem GM Jay Feaster entlassen worden war, musste Bärtschi in die AHL. Bärtschi zeige nur ansatzweise, was er draufhabe, sagte Burke. «Und das reicht vielleicht an der Universität, aber nicht für die NHL.» Experten vermuten, dass der Firstround-Pick von 2011 (Nr. 13) bald zum Lock­vogel für ein Tauschgeschäft wird. Vielleicht eine gute Lösung für beide Seiten.

Quelle: http://www.blick.ch/sport/eishockey/nhl/...-id2584137.html



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